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Respektpreis 2018: Pädagogische Handreichung

2018 wurde die Handreichung „Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben“ mit dem Respektpreis ausgezeichnet.

Im Rahmen der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt“ erschien Anfang 2018 die Handreichung für Fachkräfte, Teams und Einrichtungen der frühkindlichen Bildung, herausgegeben vom Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg und der Bildungsinitiative QUEERFORMAT.

Die Autor*innen der Broschüre Mari Günther, Tomas Kugler, Stephanie Nordt und Fee von Radetzky haben mit der Erstellung der Broschüre einen wichtigen Schritt unternommen, mussten dafür jedoch heftigste Diffamierungen, darunter den Vorwurf der Frühsexualisierung von Kindern, aushalten. „Kinder sollen Kinder sein dürfen!“, lautet die häufigste Forderung der Broschüre-Gegner. Dabei steht gerade dieser Grundsatz an oberster Stelle des inklusionspädagogischen Ansatzes der Autor*innen: „Ein Junge, der mit einer Puppe spielt, oder ein Mädchen, das Drachen tötet, ist in erster Linie ein Kind, das spielt. Spielen ist eine zentrale Art und Weise eines Kindes, sich zu empfinden, sich mitzuteilen, sich die Welt anzueignen. Dies sollte so wenig wie möglich gestört, reglementiert oder bewertet werden.“

Das hohe Suizidrisiko bei nicht-heterosexuellen Jugendlichen und das Mobbing an Schulen machen umso mehr deutlich, wie wichtig es ist, betroffenen Kindern, Jugendlichen und vor allem ihrem Umfeld so früh wie möglich Akzeptanz zu vermitteln und sie beim Kennenlernen ihrer Identität zu unterstützen. Die Broschüre leistet dazu einen wichtigen Beitrag.

Nominiert waren zudem die Kabarettistin Idil Baydar, das Internetportal Queer History sowie die Faninitiative Tennis Borussia Aktive Fans.

Foto: Christopher Schreiber